Erratische Blöcke
Die U-Boot-Bunker des 2. Weltkriegs in der Stadt des 21. Jahrhunderts
Die grossen innerstädtischen Hafenanlagen Europas haben ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Sie werden ausserhalb des Stadtgebietes erweitert oder gleich ganz in periphere Gebiete verlegt. Frei werden neue attraktive Stadtgebiete am Wasser. Dieser Entwicklung im Weg stehen die gewaltigen U-Boot-Bunker, welche die Nationalsozialisten als Teil des Atlantikwalls im 2. Weltkrieg errichtet haben. Bis zu 350 m lang und 120 m tief, mit bis zu 3.50 m starken massiven Betonwänden erbaut, bilden sie genau dort ein kaum zu entfernendes, menschengemachtes topografisches Hindernis, wo städtischer Raum den Zugang zum Wasser sucht. Auf einer Route von Bordeaux bis Trondheim erforsche ich die Strategien im Umgang mit den Kolossen – von Verdrängung über pragmatische Aneignung bis hin zu symbolischer Umdeutung.